Muaqim  Die Bruderschwesternschaft

Die Bruderschwesternschaft der schönen Welt, wie der offizielle Name heißt, besteht nur aus acht Mitgliedern und ist keine offene Vereinigung, das heißt, es ist nicht möglich ohne weiteres Mitglied zu werden. Diese acht Mitglieder sind immer noch die acht Jünger, die Muaqa, der Gründer der Bruderschwesternschaft, unter einer Reihe von Waisenkindern, die ihm interessiert zuhörten, ausgewählt hat, weil sie ihm auch körperlich vielversprechend erschienen. Diese haben bereitwillig die Lehren des Mohas angenommen und sich zu fähigen Kriegern und Kämpfern ausbilden lassen.

Ziele

Das einzige Ziel der Bruderschwesternschaft ist die "Erhaltung der Schönheit der Welt". Da man davon ausgeht, daß die Welt, wie sie von Rur für Gror erschaffen wurde, perfekt schön sein muß, ist jede einschneidende Veränderung im Antlitz der Welt, ein großer Frevel und damit eine Todsünde, die entsprechend geahndet wird, damit es sich nicht wiederholt. Zwar versuchen die Muaqim (wie sich die Mitglieder der Bruderschwesternschaft selbst nennen) auch Frevel an der Welt im Vorfeld zu verhindern, wissen aber genau, daß sie nur selten die Zukunft vorhersehen können und der Tod eines unschuldigen Wesens natürlich eine Minderung der Schönheit der Welt darstellt. Die Muaqim mögen als selbstgefällige Mörder erscheinen, aber sie sind sehr gläubige Anhänger Tsa's, die man als die göttliche Schutzherrin der Schönheit der Welt versteht und handeln innerhalb dieses Glaubens sehr korrekt und gerecht.

Der Glaube an Tsa

Tsa als Göttin des Lebens und der Wiedergeburt muß ein besonderes Interesse an der Schönheit der Welt haben, sonst würde Sie diese nicht mit Blumen schmücken um das Verwelken derselben nach einer gewissen Zeit auszugleichen. Wie viele Maraskaner glauben aber auch die Muaqim daran, daß Tsa nur eines der beiden Gesichter eines Gottes oder einer Göttin des Todes und der Wiedergeburt ist, also die so oft auf Maraskan gehörte Gleichstellung Tsa's und Borons. Daher hat ein Muaqim auch keine Skrupel im Dienste von Tsa zu töten, schließlich ist ja auch der Tod Teil ihres göttlichen Willens und Auftrags.

Minderung der Schönheit

Was nun eine Minderung der Schönheit der Welt darstellt, kann man als außenstehender nicht genau sagen. Es scheint sich bei allen Opfern jedoch um Leute zu handeln, die eine größere Veränderung an Landschaft und Umwelt vorgenommen zu haben. Einen Baum aus einem Busch, einem kleinen oder großen Wald zu fällen ist daher kein Problem, schließlich weiß auch ein Muaqim um den wärmenden Segen des Feuers Ingerimms. Einen ganzen Wald zu roden, oder einen besonders schönen, alleinstehenden Baum zu fällen ist allerdings ein großer Eingriff in das Antlitz der Welt und wird ohne viel Federlesens mit dem Tode bestraft. Selbst das Mähen einer schönen Blumenwiese zur Zeit der Blüte ist einen Tod wert. Aber auch Lebewesen wie seltene Tiere werden von den Muaqim erbittert verteidigt. Kein Mitglied der Bruderschwesternschaft hat etwas gegen Jäger, aber sollten Hirsche in einer Gegend selten geworden sein, so wird jeder Jäger um sein Leben fürchten müssen, der trotzdem auf Hirschjagd geht. Die Ausrottung einer Tierart - und sei es nur der Riesenspringegel - wird jeder Muaqim zu verhindern suchen. Sogar tote Materie steht unter dem Schutz der Bruderschwesternschaft. Einen Steinbruch zu betreiben ist in Ordnung, aber einen felsigen Hügel abzutragen, der malerisch in der Landschaft steht bedeutet den ... na Sie wissen schon.

Bestrafung der Schänder

Das ein Frevel an der Natur den Tod des Frevlers nach sich zieht ist nun kein Geheimnis mehr. Dieser wird meist kurz und bündig vollstreckt, ein langes Leiden empfindet der Muaqim als Unnötig, da es ihm wichtiger ist weiteren Schaden an der Natur durch diesen Frevler zu verhindern als daß er ihm eine Lektion erteilen wollte - was der einzige Sinn einer anderen Form der Bestrafung wäre. Man mag glauben., daß es möglich wäre, daß sich die Frevler bessern, wenn man es ihnen nur eindringlich erklärt. Einem Muaqim ist das Risiko aber zu groß auch nur eine weitere Blume durch den blind durch die Welt gehenden Kerl zu verlieren. Bestrafung bezieht sich immer nur auf die direkt beteiligten. Ein Bauer, der zu viele Bäume abgeholzt hat, wird genau so getötet werden, wie der Baron, der ihn dazu angestiftet hat, keinesfalls aber die angehörigen, egal ob sie den Plänen zugestimmt hatten oder nicht. Ob nun der Baron Druck auf den Bauer ausgeübt hatte ist irrelevant.

Erkennungszeichen der Muaqim

Ein auffälliges Erkennungszeichen des Muaqim ist die vollständig schwarze Kleidung. Dies mag im Widerspruch zu seinem Schönheitsideal oder auch zum Tsa-Glauben stehen, nicht aber in Hinsicht auf das dunkle Geschäft der Bruderschwesternschaft, wo das Schwarz sowohl passend als auch zweckmäßig ist. Lesen Sie bitte folgenden Abschnitt nur, wenn Sie Meister sind, oder aber einen Muaqim spielen wollen.

 

Meisterinformationen :
Das deutlich eindeutigere Zeichen der Mitgliedschaft eines Menschen in der Bruderschwesternschaft ist jedoch der auf der schwarzen Kleidung auffallend bunte Gürtel. Im Dienste Tsa's wurde noch zu Lebzeiten Muaqas (der selbst die Farbe schwarz für sich in Anspruch genommen hatte) acht Gürtel an seine Anhänger ausgeteilt, diese waren alle Einfarbig, besaßen jedoch eine Kunstvolle Stickerei (von Muaqa persönlich angefertigt) in einer leicht anderen Tönung der selben Farbe. Jeder dieser Stickereien ist einzigartig und kann daher als eine Art "Mitgliedsausweis" der Bruderschwesternschaft verstanden werden.

Von Muaqa wurden die Farben Rot, Orange, Gelb, Grün, Türkis, Blau, Lila und Braun heraus gegeben, er selbst trug schwarz. Natürlich wäre es bei acht festen Mitgliedern, die sich ja alle Gegenseitig kennen, gar nicht notwendig, ein Erkennungszeichen wie einen Gürtel zu führen. In weiser Voraussicht hat Muaqim jedoch den Fortbestand der Bruderschwesternschaft gesichert. Im Alter von 44 Jahren soll sich ein Muaqim einen Nachfolger suchen, ihn ausbilden und mit einem weißen Gürtel behängen, um ihn als einen Lehrling zu kennzeichnen. Mit dem Tod des Muaqim erbt dann der Schüler dessen Gürtel und gilt als Meister. Auf diese Weise werden neue Mitglieder entstehen, die vielleicht nicht einen der anderen Muaqim jemals zu Gesicht bekommen haben.


Zusammenhalt der Bruderschwesternschaft

Wenn acht Personen in ganz Aventurien getrennt unterwegs sind, dann kann man nur schwer von einem Zusammenhalt sprechen. Tatsächlich ist der Muaqim aber auch hier an einen Codex gebunden, der ihm ewige Treue zu seinen Kameraden auferlegt. Er hat auf diesen Codex geschworen und wird ihn nicht brechen, da dies auch vor Tsa eine schwere Sünde wäre. Sollte es jemals passieren, daß ein Muaqim untreu im Sinne des Codex wird (was etwa so wahrscheinlich ist, wie abends in Sinoda ins Bett zu gehen am nächsten Morgen in Olport aufzuwachen), so wird er soviel Ehrgefühl übrig haben, diesen Frevel sofort zu rächen - und sich in sein Schwert stürzen.

 

Meisterinformationen :
Der Codex von dem die Rede ist, ist das Testament des Muaqim. In ihm sind die Regeln (auch die oben beschriebenen Nachfolgeregeln) festgelegt. Es hat einmal ein handschriftliches Pergament gegeben, dieses ist jedoch von den Muaqim verbrannt worden. Sie tragen jedes Wort auswendig in ihrem Geist und werden dies auch ihren Nachfolgern vermitteln. Nur in diesem Codex stehen eindeutig die zu ahnenden Verbrechen, die Pflichten und Rechte eines Muaqim gegenüber Fremden und seinen Kameraden.


Die Mitglieder der Bruderschwesternschaft

Die acht Mitglieder der Bruderschwesternschaft tragen einen eigenen Namen und gegenüber anderen den Beinamen "der/die Schöne". Intern jedoch werden sie auch mit der ihm zugedachten Farbe bezeichnet. Dies ist die vollständige Mitgliederliste der Bruderschaft :


 

Meisterinformationen :
Wenn Sie selbst einen Muaqim spielen möchten, was Sie auf Grund dieser Spielhilfe auch können sollen, dann steht es Ihnen frei, Namen nach ihrem Gutdünken abzuändern, aber wen Sie benutzen und wie er in Zukunft heißen soll, muß auch ihr Meister erfahren. Auf Grund der Seltenheit des Muaqim sollte es nur einen einzigen in einer Abenteuergruppe geben.


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