Die Oase Hckun  Politik und Wirtschaft

Die Politik der Oase ist von der Wirtschaft nicht zu trennen, weswegen sie auch gemeinsam aufgeführt werden. Innenpolitisch ist die Hckun darauf ausgerichtet als hervorragende Groß-Herberge zu dienen die mehrere Karawanen gleichzeitig aufnehmen und versorgen kann, während die Außenpolitik darauf abzielt, Handelsbeziehung aufzubauen, zu festigen, zu erneuern.

Innenpolitik, Wirtschaft, Außenpolitik


Innenpolitik

Die Politik in der Oase Hckun beschäftigt sich, wenn nicht gerade mit der Organisation des Gastwesens mit der Landwirtschaft. Zentrale Aufgabe des Sultan ist nämlich die Bewässerung der gesamten Oasenfläche. Werden nicht immer alle Brunnen mit Wasser versorgt, haben die Tiere nicht mehr genug zu trinken, vertrocknen die Felder und Palmenhaine, dann ist nach Meinung der Novadi das Ende der Welt gekommen. (Zum Glück vertraut man darauf, daß Rastullah sie, wenn sie sich seiner würdig erwiesen, mit in sein Paradies nehmen wird, ganz im Gegensatz zu diesen verblendeten Mittelländlern, die glauben, irgendwann gäbe es einen neuen Götterkrieg und alles, wirklich alles würde enden.) Der ewig sprudelnde Quell hingegen macht es vergleichsweise einfach die Gegend zu bewässern, da es an Wasser nicht mangelt. Nur der Transport an die richtigen Stellen ist das Problem. Dies wurde dadurch gelöst, daß abschüssige und unterirdische Kanäle vom See aus zu einzelnen Auffangbecken unter Erde transportiert werden. Diese sind dann über Brunnenschächte zu erreichen. Die Tränken werden durch Pumpen gefüllt, die jedermann zu betätigen angehalten ist, wenn er denn an einer Tränke vorbei kommt und diese nicht voll Wasser ist.

Natürlich gehören die Sicherheit und das Recht in der Oase ebenfalls zu den innenpolitischen Angelegenheiten, da diese aber von extra dafür eingerichteten Institutionen übernommen werden führt dazu daß sie in der Arbeit das Sultan keine besondere Stellung mehr einnehmen, auch wenn er oberster Richter sowie Heerführer ist, wenn dies denn nötig sein sollte.

Auch die Landwirtschaft und andere produzierende Gewerbe unterliegen der Organisation und Planung des Herrschers. Man darf nicht vergessen, daß trotz der städtisch anmutenden Umgebung der Oase hier eine sehr vereinfachte Struktur dessen existierst, was man im Mittelreich Lehnswesen nennt. Eigentlich "gehört" dem Sultan die gesamte Oase und alles. Er verteilt nur das Land an seine Untertanen, die es so zugewiesen bekommen, wie sie es am besten Nutzen können. Da sich die Berufe aber nicht unbedingt in der Familie wiederholen wie anderswo, sondern weil sich die immer wieder neu entstehenden Familien zu einem Beruf hin entscheiden wird auch der Grund und Boden, sei es nun zum Ackerbau, der Viehzucht oder der Plantagenarbeit immer wieder neu aufgeteilt. Letztlich ist diese ständige Bedarfsregelung und Neuorganisation Aufgabe des Sultan.

Man mag bei dieser Art der Organisation und gleichzeitiger Freiheit bei der Berufswahl verwundert sein, daß nicht jeder nur noch seine eigenen Hühner züchten will, sollte dies nun der angenehmste Job in der Oase sein. Tatsächlich kommt es öfters zu Zwist weil ein bestimmtes Tätigkeitsfeld von mehr Leuten angestrebt werden als Platz da ist, bzw. zur Bedarfsdeckung notwendig ist. In diesem Fall werden meist (für tulamidische Völker typisch) Wettkämpfe ausgetragen um zu entscheiden, wer besser in dem zur Wahl stehenden Beruf sein wird. Auch gibt es eine "Berufstauschbörse". Diese bietet zwei oder mehreren Leuten die Möglichkeit, die Arbeitsbereiche zu tauschen, wenn beide der Meinung sind, man könne die jeweils andere Aufgabe besser erledigen oder aber sich einfach einmal verändern will. Diese Möglichkeit ist für aventurische Verhältnisse einmalig und in diesem Bewußtsein trägt es wieder einmal dazu bei, daß die Beni Hckun sehr stolz auf sich, die Oase und den Sultan sind.


Wirtschaftsunternehmen Hckun

Genauso wie das produzierende Gewerbe sind auch die Dienstleistungen zentral organisiert. Denn auch die Führung einer Herberge ist eine Art "Lehn" wie sie der Sultan vergibt. So stehen die Herbergen nicht in Konkurrenz zueinander und unterschiedliche Zielgruppen in Komfort und Preis führen dazu daß jeder sein auskommen hat und gut mit der Situation zurecht kommt. Analog funktioniert das System mit den Ställen und Gaststätten. Daher redet man in der Hckun auch immer von der Karawanserei, wenn es um den großen Platz inmitten der Oasenstadt geht. Denn dort liegen auch all die Herbergen und Tavernen die den Aufenthalt in der Hckun so herrlich machen, besonders nach einem langen Marsch durch die Wüste.

Die Waren die an durchreisende weiter gegeben werden sind in aller erster Linie Nahrungsmittel in jeglicher Form, die daher in Oase auch im Überschuß produziert werden. Natürlich werden auch die Wasserschläuche wieder aufgefüllt, aber das von Rastullah gegebene Naß würde der Beni Hckun nie in Rechnung stellen , denn es ist für alle da. Gebrauchsgegenstände gehen nur selten an die Karawanen. Diese Ausnahmen sind entweder überschüssige Handelsgüter (Hauptsache es nimmt einer den Mist mit) oder Ersatz für verlorene oder kaputte Ausrüstungsgegenstände. Diese sind, weil seltener, in der Oase entsprechend teuer.

Was die Bezahlung angeht, da ist man in der Oase sehr flexibel. Praktischen Nutzen haben meist Vorrang, so daß natürlich bevorzugt Gebrauchsgüter genommen werden, die man auch gerade brauchen kann. Besonders edle Stoffe werden immer gerne genommen. Die nordländischen Einwohner begehren jegliche Form von Alkohol, gibt es diesen doch sonst nicht. Auch Kunstgegenstände sind gerade bei den Reicheren sehr beliebt, denn mit "normalen" Dingen kann man diese Leute nicht beeindrucken. Und gerade das ist es, was wichtig ist. Wer sich durch eine besonders begehrte Ware in den Vordergrund spielen kann, der wird die Beni Hckun von Ihrer besten gastfreundlichsten Seite kennenlernen, den die Gastfreundschaft gehört hier zum Handeln und Feilschen wie die theatralischen Gesten auf thalusischen Basaren. Wenn gerade keine Gebrauchsgüter vorhanden sind, dann nimmt man auch Gebrauchsunabhängige Wertgegenstände wie Edelsteine, Edelmetalle und auch Münzen. Letztere dürfen dabei fast von überallher kommen, weiß man doch, daß es immer wieder vorkommt, daß eine eigene Karawane ins Mittelreich oder das Liebliche Feld gesandt wird um seltene Waren zu ergänzen, genauso wie einzelne Gesandte ein Spesengeld benötigen. Bevorzugt werden aus diesen Gründen natürlich die Münzen des Mittelreiches, aber das Kusliker Rad wird ebenso genommen wie ein bornländischer Batzen (da er ja eins zu eins mit dem Dukaten tauschbar ist). Marawedis und sogar Dublonen finden einen Abnehmer, obwohl letztere doch mit einem vergleichsweise geringen Wert gehandelt werden. Auch in der Oase Hckun nimmt man es übel, wenn der Gegenüber scheinbar mit dem Feind des Kalifat Al'Anfa handelt.


Außenpolitik

Die Außenpolitik im politischen Sinn bezieht sich eigentlich immer nur auf Beziehungen zu anderen Oasen, Sultanen und dem Kalifen. Ob und wann militärische Folge geleistet wird ist da eine Frage, eine andere ist es ob man vielleicht eine Stammesfehde anfängt oder beendet (was beides selten vorkommt, bedenkt man die Abgeschiedenheit der Oase). Die Beziehungen zu anderen Staaten ist daher eher geprägt durch eine Handelspolitik. Die Intensität der Handels-beziehungen ist damit auch gleichzusetzen mit den diplomatischen Beziehungen.

Das Kalifat

El Ankhra und Achan sind an dem Handel durch die Nordwestliche Khom ebenso beteiligt wie die Hckun, die bessere Anbindung an das Mittelreich machen die Hckun jedoch zu einem wichtigeren Umschlagplatz. Die Oase Terekh hat wenig Bedeutung, da der Stellenwert der restlichen Gebiete des Kalifats deutlich unter dem des nahen Auslands liegt. Was den (illegalen) Warenumschlag zwischen dem alten und dem neuen Reich angeht so steht die Hckun im direkten Konkurrenzkampf zu Vinnlassih, was die Beziehungen seit Jahrzehnten trübt, aber bisher nicht zu einer offenen Feindschaft führte. Während die Hckun für eine hervorragende Gastfreundschaft bekannt ist und die Sicherheit der Karawane sowie beim Aufenthalt gewährleistet wird, so hat die Oase Vinnlassih natürlich den Vorteil, daß sie näher an beiden Staaten liegt. Aber aus eben diesem Grund sind die Kontrollen mittelreichischer und horasischer Grenzsoldaten dort auch häufiger, was das Risiko bei illegalen Waren stark erhöht.

Al'Anfa und die Siedlerstädte

Da man in der Hckun eine andere Meinung über Sinn und Zweck der Sklavenhaltung hat, findet auf diesem Wege praktisch kein Handel statt. Spätestens seit Tar Honak sind auch die Beziehungen zwischen dem Kalifat und der schwarzen Perle dermaßen schlecht, daß Sultan Hackurabi kein Interesse daran hat, sich durch diesen wenig versprechenden Handel unbeliebt in der ganzen Wüste zu machen. Die wichtigen Interessen Al'Anfas und der anderen Siedlerstädte richten sich ohnehin auf See, eine Passage quer durch die Khom macht für diese wenig Sinn, stellt sogar eher eine Konkurrenz dar.

Aranien

Aranien ist eines der Haupt-Handelspartner der Hckun, denn am Südende des Raschtulswall befindet sich der Pass, der so wichtig ist für den Durchgang zur Khom und auch zur Hckun. Gerade Fasar und die aus Sicht der Hckun dahinter befindlichen Gebiete (eben Aranien) sind oftmals Start und Ziel großer Karawanen.

Das Bornland

Das Bornland ist ein wenig zu weit entfernt und hauptsächlich über dem Wasserwege zu erreichen als daß ein großer Kontakt zur Oase bestehen könnte. Bestenfalls über Aranien als Zwischenhändler sind dort Beziehungen denkbar. Politisch gibt es aber keinerlei Hindernisse, denn die Hckun profitiert ebenfalls von den allgemein guten Beziehungen zum Bornland seit dem Feldzug Tar Honaks.

Das Mittelreich

Das Mittelreich daß auch noch im Einzugsgebiet der Hckun liegt (besonders Almada) sind ein ernst zunehmender Handelspartner. Da die Hckun keine wesentlichen Zölle erhebt ist ein Handel mit Aranien oder Gorien über die Hckun oftmals ebensogut oder besser noch als die Umgehung des Rashtulswalls auf der Nordseite.

Das Horasreich

Amenes kleine Großmacht hat vor noch nicht allzu langer Zeit einen kalten Krieg mit dem Mittelreich ausgetragen, die immer noch getrübten Handelsbeziehungen machen es da natürlich möglich, daß gerade über die Hckun ein nicht unerheblicher Zwischenhandel organisiert wird. Dieser Weg ist, da legal, oftmals sicherer als ein Schmuggel an der Grenze zwischen altem und neuen Reich. Auch hier macht sich der Vorteil bemerkbar, daß die Hckun nicht auf Zölle setzt, sondern auf Dienstleistung.

Aufgrund der Aktivitäten Borbarads, der es so unwillentlich geschafft hat, daß sich alle Menschenreiche wieder halbwegs einig sind ist die Möglichkeit des Handels an der Grenze zwischen den beiden Großmächten wieder besser als seit langem. Aber trotz allem gibt es immer noch bestimmte Güter, die lieber über die schlecht zu kontrollierenden Gebirge gebracht werden als über den Yaquir, der von Kontrollposten gespickt ist. Meist bezieht sich dies auf Waffen, die entweder aus hochwertigem Metall bestehen, welches im lieblichen Feld selten ist und neue technische Wunderwaffen, von denen das Mittelreich nicht weiß, wie man sie baut. Auch besonderes Diebesgut wird gerne schnell in die Wüste getragen, denn östlich von Vinsalt und in Almada ist der Weg über die Berge der schnellste um den Häschern des bestohlenen Barons zu entkommen.

Nostria und Andergast

Wenn die beiden Stadtstaaten überhaupt bekannt sind, dann werden sie unter der Rubrik "Lustige Leute aus fremden Landen" geführt, denn eine so lange ausgetragene Fehde macht für den Beni Hckun nur Sinn, wenn es um etwas geht - und sei es nur die Ehre. Beide Staaten haben kein Handelspotential was es erlauben würde mit der Hckun in Kontakt zu treten. Weder die Steineiche noch die Salzarele können bis zur Hckun transportiert werden.

Thorwal und der svelltsche Bund

Hier gilt ähnliches wie beim Bornland : Die fehlende Grenze hat eine direkte Handelsbeziehung bisher völlig unmöglich gemacht, lediglich über das Horasreich gibt es einige indirekte Beziehungen. Manche über die Hckun aus dem Osten importierte Waren lassen sich besonders gut an Thorwaler und Schiffe aus Riva verkaufen, da diese sich so den Weg um Brabak sparen können, obwohl das für Thorwaler Drachen kein großes Argument sein kann. Auch die Sklavenhaltung ist, wenn auch nicht in der barbarischen al'anfanischen Weise, Thorwalern ein Dorn im Auge.

Praktisch keine Beziehungen gibt es mit Paavi, den Nivesen oder Elfen, genauso wenig wie mit den wilden Völkern (Orks, Goblins, Waldmenschen) und aus politischen Gründen den dunklen Landen, obwohl natürlich nie genau gewußt werden kann, für wen die durch die Oase transportierten Waren wirklich gedacht sind.

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