Die Oase Hckun  Die großen Sippen und Familien

Die bedeutendste Familie der Oase Hckun ist natürlich die des Sultans Hackurabi und diese ist immer noch in direkter Linie verwandt mit dem Oasengründer Hckun. Aber auch die anderen sieben der berühmten "Acht Freunde" konnten sich ihrerzeit einen Anteil an der Macht in der Oase erhalten. Daher haben die sechs großen Familien (eine ist mittlerweile ausgestorben), die Nachkommen jener acht Freunde, auch heute noch einen großen Anteil der Ämter und Positionen die es in der Oase zu vergeben gibt, inne. Zunächst sollen die Nachkommen des Hckun beschrieben werden, danach werden die wichtigsten Mitglieder der anderen Familien genannt.

Ibn Hckun, Die Familien, Die Nomadensippen, Andere Personen


Ibn Hckun

Sultan Hackurabi ben Hackurabi II.

Mit seinem knapp 70 Jahren ist Sultan Hackurabi II. ein sehr alter Mann. Meist entdeckt man dies erst auf den zweiten Blick, denn er wirkt deutlich jünger als er in Wirklichkeit ist. Aber in einem Land, wo man mit im Alter von einem halben Jahrhundert spätestens beginnt, mit seinem Leben abzuschließen zeichnet er sich durch erstaunlich wenig Senilität aus. Unter seinem stolzen roten und mit Edelsteinen besetzen Turban hat Hackurabi II. nur noch graue Haare. Lange Jahre hat der Sultan darunter gelitten daß er sich keiner großen Tat rühmen konnte, wie fast alle seine Vorgänger und daher befürchten mußte als der "unbedeutende" in die Geschichte einzugehen. Seit der 200-Jahr Feier der Oase hat er aber Rastullah's Kohorte auf 80 Mann erweitert. Damit kann die Hckun seinen Einwohner eine ganz neuen Level von Sicherheit gewähren, da man jetzt auch bei größeren Bedrohungen (Räuberbanden) offensiv gegen solche vorgehen kann, ohne jedesmal die Oase schutzlos zurück lassen zu müssen. Aber auch ohne das hat der Sultan seine Bedeutung unterschätzt. Der stetige Anstieg des Wohlstandes in der Oase ist keine Selbstverständlichkeit und er hat Zeit seines Lebens eben diesen garantiert. Das Volk weiß, daß dies nicht selbstverständlich ist (durchreisende Händler erzählen genug von ihren eigenen Herrschern) und halten ihren Sultan in Ehren. Die Ära Hackurabi's II. wird als eine Ära des Friedens den Beni Hckun in Erinnerung bleiben, wenn er denn einmal nicht mehr ist.

Ferimija saba Balchum

"Haar, so schwarz und glanzvoll wie Öl", "Ein Antlitz bei dem Rastullah sich wahrlich Mühe gegeben hat", "Haut, so zart daß nur die feuchte Kühle des Wassers Ihr gleich kommt" - das sind die Lobreden die ein Beni Hckun von sich gibt wenn die Rede auf seine Sultanin kommt. Doch leider hat er sie, wie niemand außer den engsten Vertrauten der Familie, seit Jahren nicht mehr gesehen und weiß nicht, daß die einst wirklich bemerkenswerte Schönheit von Ferimija saba Balchum, der Hauptfrau des Sultans verflogen ist. Krank und siech liegt sie dar nieder und verbringt die meiste Zeit in ihrem Bett, deutlich mehr als ihr lieb ist. Obwohl sie noch bei klarem Verstand ist, strengen sie auch wenige Minuten Konversation so sehr an, daß auch der Sultan selbst nur kurze Zeit bei seiner Frau verbringen kann. Er vermißt diese Unterhaltungen, die in früheren Jahren oft und lange geführt wurden sehr, denn, was auch niemand in der Oase erwarten würde ist die Tatsache, das Ferimija's Weisheit viele der politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen des Sultans auf den weisen Rat der Hauptfrau her rührten. Der frühere Sultan Hackurabi I. war es, der Ferimija als Tochter eines seiner stolzesten Krieger seinem Sohn zur Frau gab, was sich als Segen für alle Seiten heraus stellte. Als Mutter der drei legitimen Nachkommen des Sultan wird sie sich auch in der nächsten Generation einer hohen Achtung und Ehrerbietung erfreuen können - ob sie dies aber noch erleben wird ist eine andere Frage. Keinem gelehrten Medicus ist es bisher gelungen die sie so schwächende Krankheit zu identifizieren, eine Heilung ist daher so gut wie ausgeschlossen. Lediglich dem Magier Hacky ist es gelungen, mit entsprechendem pflanzenkundlichem Wissen Ihre Schmerzen zu lindern und ihr etwas Kraft zu schenken, doch eine Dauerlösung ist dies Freilich nicht.

Sinoja saba Chirim

Während die Hauptfrau des Sultan Ihr Leben gelebt hat, so steht Sinoja, die Nebenfrau noch mit beiden Beinen auf der Erde. Da sie deutlich jünger ist kann man sie noch als attraktive Frau bezeichnen, denn eigentlich hat sie in ihrem Leben nicht viel anderes getan als sich der Körperpflege gewidmet. Ihr brünettes und kräftiges Haar trägt sie schulterlang, fast wie ein Schleier von der Seite weit ins Gesicht fallend. Ihre Karenbraunen Augen schauen so erwärmend, daß sich ein jeder in Ihre samtweichen Arme wünscht. Aber der Harem des Sultan ist ja zum Glück gut bewacht. Sinoja ist ebenfalls die Tochter eines Chacir, kann sich, wie die Hauptfrau jedoch keiner so großen Weisheit rühmen. Glücklicherweise ist sie aber eine so bescheidene Person, daß sie Ihre Rolle als "zweite Wahl" sehr gut beherrscht. Da die Hauptfrau Ferimija seit einiger Zeit erkrankt ist, erfreut sie sich deutlich größeren Zuspruchs. Und mehr hat sie ja eigentlich nie gewollt. Das einzige "Hobby" von Sinoja ist das Tanzen, welches sie recht gut beherrscht. Da ihr aber keinerlei magische Fähigkeiten zuteil sind, bleibt es beim Tanzen bei einem schönen Anblick.

Prinz Hackurabi ben Hackurabi

Hackurabi ist der einzig legitime Sohn und Erbe des Sultan und bereitet sich daher nach und nach darauf vor, eines Tages das Erbe seines Vaters anzutreten und ihm ein würdiger Nachfolger zu sein. Der hervorragende Reiter und Kämpfer, der auf diese Weise zurecht schon früh das Oberkommando von Rastullah's Kohorte übernehmen konnte ist in der Oase sehr beliebt, verkörpert er durch seine kriegerischen Tugenden doch viele der Ideale eines Novadi. Hackurabi ist sich dessen und seines Standes bewußt und ist immer auf seine Ehre bedacht, genauso wie es ihm ein Greul ist, in den Augen Rastullahs zu sündigen. Doch (auch wenn er damit schon ein paar der 99 Gesetze mißachtet) ist er auch Ungläubigen recht aufgeschlossen und betrachtet Personen, die unter seinem Stand geboren sind, nicht automatisch als ehrlos. Er ist sogar dazu imstande sie genauso gut zu behandeln, wie er es von anderen erwarten würde. Doch dahin gehend sollte man wirklich keinen Fehler begehen ! Dieses aufbrausende Temperament ist natürlich nicht immer ideal, wenn es darum geht die Geschicke eines (Klein-)Staates zu lenken, aber noch ist Hackurabi ein junger Mann und vielleicht sollte man erst urteilen, wenn er die ersten Jahre Regierung hinter sich gebracht hat. Was ihm fehlt ist ein weiser Ratgeber, wie es seine Mutter für seinen Vater noch ist. Zwar achtet er die Meinung Hacky's, der Magier ist aber in der Oase zu umstritten, als das man ihm offiziell scheinbar so viel Macht in die Hand geben möchte.

Sorge bereiten dem Volk der Hckun nur die Tatsache, daß Hackurabi bis zum heutigen Tage keine Frau hat. Er selbst hat seinen Vater darum gebeten, ihm keine Frau zu geben, die er sich nicht selbst ausgesucht hätte - und Hackurabi scheint wählerisch zu sein. Auch er möchte eine Schönheit zur Frau, viel wichtiger ist im aber ein ihm gleichgesinnter Geist, der ebenso kriegerische wie Heldenhafte Ambitionen hat wie er - aber wo findet man noch eine Achmad'Sunni, die gleichzeitig wunderschön ist und nicht nach den Gesetzen ihrer Sippe zum Mann geworden ist ?

Jeshacka saba Hackurabi

Jeshacka ist die ältere Tochter des Sultan Hackurabi und somit Schwester von Prinz Hackurabi, Halbschwester von Hacky und Prinzessin der Hckun. Hochgeboren wie sie nunmal ist war es etwas schwer die richtige Lebensaufgabe für sie zu finden, aber da sie von Natur aus die nötige Begabung mit brachte ist sie mittlerweile, auch dank eines festen Glaubens an Rastullah zur Sharisad ausgebildet worden. In Ihrer Funktion als Sharisad und Prinzessin ist sie nun quasi Oberhaupt aller Sharisad in der Oase Hckun. Für Nordaventurische Augen ist Jeshacka eine geheimnisvolle Orientalische Schönheit wie jede andere. Die Stoffe mit denen sie sich kleidet lassen zwar auf Reichtum schließen, aber hinter dem Schleier sind ebenso große braune Augen, wie lange dunkle Haare. Mehr kann man nicht sagen, denn es wird kaum jemand sie ohne Schleier gesehen haben, der nicht ein enger Vertrauter des Sultan ist. Jeshacka besitzt nicht die nötige Lebenserfahrung um selbstsicher auftreten zu können. Nichtmal gegenüber den eigenen Sklaven behauptet sie sich, auch wenn niemand wagen würde, diese Schwäche auszunutzen. Nicht, daß man etwas negatives sagen könnte, aber es bedurfte eines kleinen Abenteuers, um sie einmal einen Schritt aus ihrer Abgeschiedenheit heraus zu holen.

Dies erfüllte sich (bestimmt anders als erhofft) dadurch, daß sie (so gehört es sich schließlich für aventurische Prinzessinen) entführt wurde. Hinter dieser Tat steckten Echsen, die sich Jeshacka als perfektes (da jungfräuliches, magiebegabtes) Opfer für ihren "Gott", einen eigentlich schwächlichen Wasserdrachen anbot. Während sie zu einer Feierlichkeit der Jaharash unterwegs war um dort zu tanzen wurde die Karawane überfallen und Jeshacka geraubt. Man hatte die Prinzessin fast schon aufgegeben, als Prinz Hackurabi und sein Bruder in die Oase zurückkehrten. Ihnen (und ein paar nordländischen Freunden des Magiers sowie einem Teil von Rastullah's Kohorte) gelang schließlich die Tötung des Gottdrachens und die Befreiung Jeshackas, die so zum Glück ungeschändet wieder zurück in die Oase gekehrt ist.

Vanesha saba Hackurabi

Anders als ihre Schwester zeichnete sich Vanesha schon früh dadurch aus, daß sie sehr tapfer und schmerzverachtend sich den ersten Schmuck anlegen ließ. Natürlich machte dies Eindruck nicht nur innerhalb der Palastmauern und so war eine neue Heldin geboren. Das jüngste Kind des Sultans bekam darauf hin eine Ausbildung an der Waffe und wurde gelehrt, sich sicher auf einem Pferderücken und zwischen Kamelhöckern zu halten. Damit ist sie heute einem Reiter der Kohorte mindestens ebenbürtig, so daß es selbst unter den konservativsten Wüstensöhnen keinen Widerspruch mehr gab, als sie zur Entlastung ihres Bruders das Kommando über einen Teil der ganzen Kohorte übernahm. Sie ist offiziell die Achmad'Sunni der Hckun und daher noch mehr und fanatischer als ihr Bruder bestrebt, das Ansehen der Oase zu mehren. Da bedarf es schon einmal ein paar zurückhaltender Worte seitens der Geschwister und auch des Vaters, sonst würde sie alleine losziehen um Thalusien und Mhanadistan für ihre Familie zu erobern ...

Vom Aussehen her ist Vanesha fast das Ebenbild ihrer Schwester. Schwarzes Haar und dunkle Augen prägen Ihre Erscheinungsbild. Es scheint jedoch, daß Ihre geringe Körpergröße mittlerweile nicht nur am Alter liegt : Vanesha wird Ihr Leben lang eine kleine Person bleiben.

Hacky ben Hackurabi al Ifriit ibn Heshinja

Hacky's Mutter ist nicht innerhalb der Ibn Hckun zu suchen, sondern in den Büchern der Mawdlijat, insbesondere in dem wo es um verurteilte Verbrecher geht. Sie war eine aus dem lieblichen Feld geraubte Sklavin und arbeitete im Palast bis sie auf Grund einer Schwäche des Sultans schwanger wurde. Danach lebte sie im Viertel der ungläubigen und zog ihren Sohn auf, den sie in Anlehnung an den Namen seines Vater Hacky nannte. Als Hacky jedoch begann, magische Fähigkeiten zu entwickeln zog er damit die Aufmerksamkeit der Beni Hckun auf sich was ihn letztlich dazu zwang, aus der Oase zu fliehen, während seine Mutter für diese "Hexereien" mitsamt ihrer Schwester verbrannt wurde.

Nachdem Prinz Hackurabi von der Existenz seines Bruders erfahren hatte, begab er sich nach Norden um Hacky heim zu bringen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand er schließlich den studierten Magus inmitten einer Abenteuergruppe und brachte ihn heim. Erst das Abenteuer um Jeshacka weckte jedoch etwas vertrauen in den Beni Hckun, denen Magie eigentlich verboten ist. Prinz Hackurabi jedoch gab seinem Bruder den Beinamen "ibn Heshinja" um anzudeuten, daß die Gabe Hacky's eine göttliche und damit nicht zu fürchten sei (und rechtfertigte damit gleichzeitig Hacky's Glauben an die zwölfgöttliche Hesinde). Dies war ein Gegengewicht zum dem Beinamen, den das Volk längst für den gefürchteten "Dämon" hatte : "al Ifriit". Der Sultan, der schließlich auch von der Tadellosigkeit Hacky's überzeugt war, erkannte ihn nun als seinen zweiten Sohn an und gab ihm den Titel eines Botschafters. Auf diese Weise ist Hacky viel unterwegs und unterhält diplomatische Beziehungen vor allem zu horasischen und almadischen Handelshäusern, was letztlich dem Wohlstand der Oase nur zuträglich ist. Da er mit seiner Magie auch in der Oase bisher nur gutes getan hat (verletzte geheilt, im Kampf schnell und effektiv geholfen) werden es immer mehr, die ihn bewundert "ibn Heshinja" nennen, anstatt "al Ifriit" zu fürchten.


Die großen Familien

Ibn Nuriahm

Die erste Familie, die durch Nuriahm ben Nuriahm VI. geleitet wird, hat traditionell den Posten des obersten Mawdli der Hckun inne. Da sie aber , wie jede der Familien, kein Anrecht auf diese Position haben pflegen sie diese Tradition durch eine ständige Gelehrsamkeit innerhalb der Familie. Die Kinder von Nuriahm, zwei Söhne und eben so viele Töchter sind bereits jetzt erfahren in der Auslegung der 99 Gesetze. Während der jüngere Sohn Utalji jedoch bestrebt ist ein Reiter der Kohorte zu werden (was ihm nur schwer gelingen wird) ist Nuriahm VII. bereit die Nachfolge seines Vaters anzutreten, und dabei sind seine Chancen ausgezeichnet. Als Amtssitz dient Nuriahm der große Turm der Oase, wo Kerker und Richthof angeschlossen sind. Die Familie selbst bewohnt ein großes Haus am Platz der Alten Stadt. Auch über die beruflichen Angelegenheiten hinaus sind die Nuriahm durch alte Freundschaften an das Haus Hckun gebunden. Nuriahm VI und der Sultan pflegen oft mehrere Stunden zu philosophieren nachdem sie eine Runde Rote und Weiße Kamele gespielt haben.

Ibn Madhinio

Madhinio ben Balchum ist der jüngere Bruder von Ferimija, der Hauptfrau des Sultan. Sie waren die einzigen Kinder des stolzen Balchum, der jahrelang als Chacir einer der fähigsten Kämpfer der ganzen Oase war. Niemals, so sagt Madhinio auch heute noch stolz, sei er im Kampf besiegt worden, nur das Alter hat ihn schließlich gebeugt. Madhinio war immer bemüht, seinem Vater gerecht zu werden, auch wenn er nie die Gelegenheit hatte annähernd die Heldentaten seines Vaters zu verbringen. Er ist derzeit Chocor in Rastullah's Kohorte, hat aber Aussicht darauf seine letzten Jahre im Dienste des Sultan als Führer einer Kohorte zu verbringen. Da er aber nicht daran denkt, zu heiraten läuft die Familie der Madhinio Gefahr, bald ausgestorben zu sein, auch wenn der zukünftige Sultan das Blut der Madhinio in den Adern trägt.

Ibn Ahmram

Die Ahmram sind auch eine der eher kriegerischen Familien. Sie verstehen den Kampf aber eher als Selbstzweck und sehen darin einen Dienst an Rastullah. Diese eher rondrianische Ansicht führt dazu, daß alle Nachkommen der Ahmram streng bemüht sind, in die Kohorte Rastllah's zu kommen, sterben aber häufig jung, weil sie einfach zu draufgängerisch die Heldentat in der Schlacht suchen. Oft sind es die Ahmram die einen Krieg vom Zaun brechen wollen, wenn es Ärger mit horasischen Reisenden gibt. Das Oberhaupt der Familie, Udibar ibn Ahmram ist entweder besonders begabt oder hatte einfach nur Glück, daß er noch am Leben ist. Jedenfalls hat er den Rang eines Chacirs, drei Frauen und vier Söhne, die allesamt schon mit Kunchomern umgehen können. (Bei seinem jüngsten Sproß ist es derzeit noch ein kleiner Säbel aus Palmholz.)

Ibn Fadil

Ze der echsiche, wie man ihn aufgrund seiner merkwürdigen Kopfform nennt, ist in Tradition seiner Vorväter ein begnadeter Pferdezüchter. Daher ist die große Pferdezucht in der Mitte der Oase schon seit Züchtung des ersten Pferdes der Hckun fest in der Familie Fadil. Um diese Tradition fortzusetzen ist es Ze natürlich wichtig, einen Sohn zu haben, aber auch mit seiner zweiten Frau hat er "nur" Töchter zustande gebracht. Aber da er mit unter dreißig Jahren noch jung genug ist, hat er wahrscheinlich noch ein paar "Versuche" frei. Auch eine dritte Frau ist dabei von ihm erworben zu werden. Denn natürlich ist Fadil ein reicher Mann, seine Pferde finden immer einen gut zahlenden Abnehmer, sei er nun aus der Oase oder von außerhalb. Und der Anteil, den er an den Sultan abzuführen hat, ist nur der, daß Rastullah's Kohorte die Pferde nicht ausgehen dürfen.

Ibn Khalas

Ghalar ben Khalas ist Berater des Sultans mit dem Fachgebiet "Innere Angelegenheiten". Er hat den nächsten Kontakt zu den Lehensempfängern und weiß daher, wo im Volk der Schuh drückt. Er hat eine Ausbildung bei seinem Amtsvorgänger erhalten und ist daher gut Informiert in den Belangen der Land- und Gastwirtschaft. Man kann ihn also gut und gerne als den "Innenminister" der Oase bezeichnen. Gleichzeitig ist er eine Art Haushofmeister und kümmert sich auch um den Empfang wichtiger Gäste, die der Sultan persönlich zu empfangen gedenkt. Unterstützung in diesen Vielfältigen Aufgaben findet er in seinem eigenen Sohn Khalas, so daß große Aussicht besteht, daß auch für die nächste Generation dieses Amt in der Familie Khalas verbleibt. Seine guten Beziehungen zu Sultan Hackurabi gehen aber nicht soweit, daß man von einer Freundschaft sprechen könnte. Der mehr berufliche Kontakt ist von gegenseitigem Respekt geprägt. Mehr verhindert die für einen Novadi zu friedliche und diplomatische Art des Ghalar, die im krassen Gegensatz zur kriegerischen Ausrichtung des Prinzen steht, der als militärischer Berater ebenfalls zum engsten Stab des Sultans gehört. Streitschlichtend greift hier des öfteren der Botschafter Hacky ein, der seinen Bruder daran erinnern kann, daß nicht jedes Problem mit dem Kunchomer gelöst werden kann.

Ibn Rhabak

Rhabak ben Rhabak hat eine der nobleren Herbergen als Lehen vom Sultan erhalten, da er als Reiter von Rastullah's Kohorte sein Bein so schwer verletzte, daß er nicht mehr in den Kampf ziehen kann. Ihn erfüllt die ihm zugetragene Aufgabe aber mit sehr viel Stolz, so daß er bemüht ist, das Haus Rhabak als das beste in der Hckun zu präsentieren. Dies gelingt ihn mit seidenen Betten und bester Bewirtung in der Gaststube. Die meisten Familienmitglieder helfen ihm dabei, genauso wie eine Reihe von Sklaven. Man redet darüber, daß gerade die weiblichen Sklaven oftmals auch in den Zimmern den durchreisenden zu Diensten sind. Aber wer zweifelt schon ernsthaft an der Ehre eines Mannes, der so hingebungsvoll seinen alten und verwirrten Vater pflegt. Sein ältester Sohn, der genauso wie er und sein Vater Rhabak ben Rhabak heißt, hat Ambitionen selbständig ein solches Etablissement zu führen. Der Sultan denkt darüber nach, auch ihm eine Herberge anzuvertrauen, da der Leiter des Gasthauses "Düne" schon etwas in die Jahre gekommen ist und über den Ruhestand nachdenkt.


Die Nomadensippen

Die Oase Hckun wird ständig von Nomadensippen umkreist, die gegen den Uhrzeigersinn, in festgelegten Zeitabschnitten von Wasserloch zu Wasserloch ziehen und höchstens ein paar mal im Jahr die Oase selbst aufsuchen um dort Waren zu tauschen. Es gibt vier dieser Nomadensippen, die, obwohl sie kaum längere Zeit innerhalb der Mauern der Hckun verweilen, zur Bevölkerung der Oase gezählt werden. Schließlich bewegen sie sich nur im Gebiet des Sultans und unterstehen auch seinem Schutz. Sollte eine Sippe allerdings versuchen, das Gebiet zu verlassen um auf Dauer mit fremden Landen Handel zu treiben, dann könnte dies den Zorn des Sultan auf sie lenken. Bei den Nomaden von Sippen zu reden hat seinen Grund : Im Gegensatz zu den Beni Hckun leben die Nomaden noch ganz so wie es von einem Novadi-Wüstenstamm erwartet wird - in einem Sippenverband. Was den "Frauenhandel" angeht so findet dieser zwischen diesen Sippen statt, die allesamt friedlich zusammenleben. Ab und zu wird auch aus fremden, durchreisenden Karawanen eine Frau abgekauft, aber nur selten findet eine Vermählung zwischen einer Nomadensippe und den Bewohnern der Hckun statt. Dort gelten die Nomaden nämlich als Rückständig, möchte man doch das sichere Leben in den Mauern doch selbst nicht aufgeben und auch seinen Töchtern nicht zumuten. Außerdem haben die Nomaden selten etwas anzubieten, was den durch Wohlstand geprägten Beni Hckun gefallen könnte - die Frauen der Nomaden eingeschlossen.

Die Thalm

Die Sippe der Thalm sind für Ihre Künste des Stickens bekannt. Tücher zu verzieren ist die Aufgabe der sie sich verschrieben haben. Sie ziehen regelmäßig in die Oase um dort Tuche und Garne zu kaufen, während sie schöne Stickereien verkaufen. Von dem Erlös kaufen sie sich die notwendigen Gebrauchsgegenstände und ergänzen die Nahrung, die sie bei den Wasserlöchern und von ihren wenigen Tieren bekommen. Man erkennt die Thalm an ihren oft bunt bestickten Gewändern, wie sie einem Nivesen gut stehen würden. Diese Farbenfroheit kommt auch zum Tragen, wenn es um das Erkennungszeichen dieser Sippe geht : An Ihrer Dschadra baumeln viele schmale Bänder aller Farben. Da die Verfügbarkeit aller Farben nicht immer Gewährleistet ist, kann man eine solche Dschadra nicht unbedingt eindeutig identifizieren. Das Oberhaupt der Sippe ist Haschad ben Chalar, ein alter Beduine, der das Szepter (die Dschadra) bald an seinen Sohn Pargo abgibt. Dessen deutlich ältere Frau Paldisha ist erwähnenswert, da sie als die begabteste der Stickerinnen gilt, die so zum Ruhm der Thalm beigetragen hat.

Die Nhalim

Im Kreislauf um die Oase sind die nächsten Besucher eines Wasserlochs die Nhalim. Sie verfügen zwar nicht über die größte Tierherde, besitzen aber ein sehr ansehnliche Menge an Schafen. Deren Aufgabe ist es Wolle zu produzieren, so daß auch die wenigsten Tiere wegen ihres Fleisches geschlachtet werden. Auch die Nhalim kommen so ein paarmal im Jahr in die Oase um dort die Schafswolle einzutauschen - denn eine Weiterverarbeitung der selben nehmen sie nicht vor. Der Anführer der Nhalim ist Iran ben Hemen, Mitte Dreißig, der stolzer Vater von fünf Söhnen ist. Die Farbe der Nhalim ist weiß, repräsentiert durch ein Bündel Schafswolle an der Dschadra.

Die Digim

Die größte Tierherde der Nomaden findet sich bei der Sippe der Digim. Sie haben nicht nur viele Schafe und Ziegen, sondern auch vergleichsweise viele Kamele. Sie verstehen sich gut auf die Aufzucht all dieser Tiere und die Abrichtung der Kamele. Sie leben von dem Fleisch und der Milch der Tiere, während meist lebendes Vieh in der Oase Hckun eingetauscht wird, wenn die Digim Ihr einen Besuch abstatten. Sie benutzen grüne Bänder in mindestens drei Farbtönen wenn sie sich anderen Leuten zu erkennen geben. Der Führer der Digim, ein grauhaariger Mann von 40 Jahren der nur auf den Namen Wachun hört, hat sich selbst dem Frieden verschrieben, so daß die Digim als die am schlechtesten Bewaffneten Beduinen der hiesigen Wüste gelten.

Die Jaharash

Ganz anders sind da die Jaharash. Sie sind das kriegerischste der Nomadensippen und manche behaupten, daß dies daran liegt, daß die Jaharash viel Ferkina-Blut in den Adern haben. Da sie aber schon seit sehr langen Zeiten in diesem Teil der Wüste sind muß man diese Vermutung als Unwahrscheinlich abtun. Die Nomaden der Jaharash kommen nur sehr selten einmal in die Oase. Auch wenn der Handel der Grund Ihres Besuchs ist, so ist er doch währenddessen nur eine Nebensache. Herausforderungen zu Wettrennen und Reiterspielen jeglicher Art sind dann an der Tagesordnung. Da diese Angebote gerne von den Beni Hckun angenommen werden, arten solche Besuche nicht selten zu richtigen Festen aus. Gerade die Reiter von Rastullah's Kohorte sind sehr empfänglich für Wettbewerbe dieser Art und pflegen auf diese Weise eine alte Freundschaft mit den Jaharash. Dies führt auch dazu, daß im Falle einer größeren Kriegerischen Auseinandersetzung beide auf die Hilfe der anderen Partei zurückgreifen können, was praktisch eine Verdopplung der Kampfkraft zur Folge hat. Die Tiere die die Jaharash mit sich führen reichen nur zur Selbstversorgung, da auch in ihrem Alltag der Kampf eine bestimmende Funktion hat. Wer jetzt glaubt, daß es sich bei den Wüstensöhnen um rondragefällige Krieger handelt der wird enttäuscht : Kampf bedeutet bei den Jaharash nicht unbedingt Zweikampf. Der Angriff mit Pfeil und Bogen, der Kampf von Pferd zu Fußgänger und eine reine materielle Überlegenheit an Waffen sind Vorteile bei denen sich der Novadi nicht schämt sie zu nutzen. Trotz alledem verehren auch die Jaharash die erste Frau Rastullahs. Der Anführer ist Zurash ben Lakar, der erst kürzlich die heilige Dschadra von seinem Vater übernommen hat. Die heilige Dschadra ist nicht nur Aufgrund der roten Bänder Zeichen der Jaharash, sondern auch durch ihre besondere Form : Diese Waffe hat eine Klinge von besonderer Größe, welche Lilienförmige Zacken an allen Seiten hat. Die Anwendbarkeit im Kampf ist wohl gar nicht so gegeben, wie ursprünglich bezweckt wurde, der psychologische Effekt macht dies allerdings mehr als Wett.


Andere Personen in der Oase

Eluana Sternenlicht

Die Waldelfe Eluana ist wohl das größte Kuriosum, daß man unter den Einwohnern der Oase findet. Korrekter Weise sollte man eigentlich nicht von einer Einwohnerin sprechen, denn die Hckun sucht sie nur gelegentlich auf. Sie ist als Abenteurerin auf der Reise quer durch Aventurien, hält sich aber bevorzugt in den nördlichen Gebieten auf, da sie dort auch ihrer eigenen Sippe nahe sein kann, die bei Kvirasim in den Wäldern wohnt. Ihre Liebe zu Hacky ist der Grund, warum sie aber immer wieder einmal in die Oase Hckun zurückkehrt. Der Botschafter hat bei seinem ersten Besuch der Oase in weiser Voraussicht einen kleinen Setzling einer Steineiche mit gebracht und diese in den Garten des Palastes gepflanzt. Mittels der waldelfischen Zauberformeln hat Eluana sich diesen Baum wohnlich hergerichtet und verweilt dort, wenn sie sich in der Hckun aufhält. Eluana hat die elfentypische Schlanke, beinahe zierliche Gestalt. Ihr zartes Lächeln tut ein übriges um Ihr Erscheinungsbild so hoffnungslos zerbrechlich aussehen zu lassen. Doch jeder der Ihr einmal tief in die großen Augen gesehen hat, weiß wieviel Wärme aus diesem tiefen blau empor strömt. Güte und Aufopferungsbereitschaft sind ihre wesentlichen Merkmale. Leider kann sie sich keines großen Mutes rühmen und so ist sie froh, daß sie sich mit Ihrem Bogen aus dem eigentlichen Kampfgeschehen heraus halten kann, wenn es darum geht sich mit bösen Leuten zu prügeln.

Meisterinformationen :
Üblicherweise ist es sinnlos sich mit Elfen über Götter und Glauben zu unterhalten. Eluana stellt da aber eine bemerkenswerte Ausnahme dar. Der Grund, wegen dem sie ihre heimatlichen Gefilde verließ ist der, daß sie eine Vision von einem Mann hatte, mit dem sie sich seelisch verbunden fühlte. Ungeachtet der Tatsache daß dieser Mann keine spitzen Ohren hatte, ging sie hinaus in die Welt und fand Hacky. Dieser, natürlich treuer Hesinde-Anhänger und damit der Zwölfe, wußte zu berichten daß seine Vision (er hatte die gleiche) von der Liebesgöttin Rahja gesandt war. Dies erzeugte auch in Eluana einen gewissen Respekt und Achtung vor den Zwölfgöttern. Als für ihre Elfischen Belange von Bedeutung sieht sie die Firunstochter Ifirn, die sie sich als "Ihre Göttin" erwählt hat. Natürlich hat diese Form von Glauben aber nichts von der "kriecherischen Unterwürfigkeit" der Menschen. Der Extremismus mancher Rastullah-gläubigen ist ihr zuwieder, was ohne weiteres Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Durchreisende Tulamiden halten Eluana (wie so oft bei Elfen) für einen Dschinn.

Shaifra

Shaifra ist die oberste Sklavin des Sultan und stellt damit einen nicht unerheblichen Machtfaktor in der Oase dar. Natürlich enthält ihr Rang außer im Vergleich zu anderen Sklavinnen keine Privilegien, doch ist es ihr naher Kontakt zur Sultansfamilie, der es ihr erlaubt, so manche Dinge ins Licht der Aufmerksamkeit zu rücken. In Tradition ihrer weisen Vorgängerinnen Monishabi und Nedime bemüht sie sich damit dem Sultan und seiner Familie, in allererster Linie aber der Oase Hckun zu Diensten zu sein. Bisher erfüllt sie diese Aufgabe, die in Teilen etwas an den nordländischen Hofnarr erinnert, mit Bravour. Shaifra ist eine kleine Frau mit langen, dunklen Haaren. Sie ist ständig aufmerksam und beobachtet ihre Vorgesetzten sowie ihre Untergeben genau um im richtigen Moment die notwendigen Anweisungen geben zu können. Eine Begegnung mit Shaifra ist aber auch außerhalb der Mauern des Palastes möglich, nämlich dann, wenn sie höchstpersönlich Besorgungen macht oder Personen in den Palast bittet. Wenn es Shaifra ist, die solche Dinge erledigt kann man davon ausgehen, daß es sich um eine wichtige Angelegenheit handelt, oder aber daß besondere Geheimhaltung erwünscht ist.

Ulfosch, Sohn des Gorambolasch

Daß Ulfosch nun schon seit mehr als 100 Jahren in der Oase Hckun beheimatet ist, ist ein Segen sowohl für die Beni Hckun als auch für den Zwerg. In den ersten Jahren der Erzförderung aus dem großen Felsen bemühten sich die Novadi selbst das Erz nutzbar zu machen, doch ihr mangelndes Wissen, daß nur aufgrund von Einwanderern überhaupt ausreichend war ließ keine qualitativ besseren Waffen und Werkzeuge entstehen. Das änderte sich schlagartig, als Ulfosch in die Oase kam. Der rothaarige, blasse und rundliche Zwerg, dem kein Bart wachsen will und der deshalb zu Hause nicht glücklich werden konnte, ist ein begabter Schmied und weiß genug über Bergbau und Verhüttung daß unter seiner Anleitung endlich von einer "Produktion" von Eisen und Metallwaren die Rede sein kann. Ulfosch, der mit 150 Jahren im mittleren Alter ist beschäftigt mehrere Novadi als Gesellen und Lehrlinge, mit denen er den Abbau von Eisen und Gestein, die Verhüttung und das Schmieden übernimmt. Das innere des Felsen, die Werkstätten im Westen der Oase und die dortigen Bäume die zur Verkohlung benutzt werden sind dem Zwergen als Lehen gegeben. Ulfosch ist kein mürrischer Vertreter seines Volkes, obwohl man ihn nicht als gesellig bezeichnen könnte. Am meisten vermißt er Bier, daß er, wenn überhaupt, in der Oase nur in unzureichender Menge erhält. Wenn es einer Heldentruppe gelingt ihn mit einem Faß gebrauten aus dem Amboß zu beglücken, können sie mit einer kostengünstigen, größeren Dienstleistung von Ulfosch rechnen. Er versteht sich aufgrund der langjährigen Erfahrung auf das Schmieden besonders guter Kunchomer.

Darn Weibel

In den letzten Jahren hat sich immer wieder ein Mann hervorgetan wenn es um die Streitschlichtung zwischen Novadis und den Güldenländern ging. Darn Weibel, der in der Oase geboren ist, dessen Eltern aber aus Festum stammen, bemüht sich um einen Abbau der Differenzen zwischen den Bevölkerungsgruppen und die rechtliche Gleichstellung der Mittelländer (die zwar theoretisch, nicht aber praktisch besteht). Er ist weder in gewählter noch in durch den Sultan berufener Position, doch die Akzeptanz der Bevölkerung des Viertels der Ungläubigen bestätigen ihn in seinem Rang. Darn Weibel ist Anfang Dreißig, hat schon eine Halbglatze und konzentriert wirkende grüne Augen. Die Verwaltung der Elterlichen Herberge überläßt er seinem jüngeren Bruder Stanin, während sie sich die Einkünfte teilen. Er hat den Ehrgeiz, daß sein Sohn Barn einmal Reiter in Rastullah's Kohorte wird. Sein Argument, spätestens die dritte Generation sollte ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft sein, wird auch weiterhin auf taube Ohren stoßen, solange Darn Weibel ein treuer Anhänger Praios' ist, an deren Kult er den Aspekt der Gerechtigkeit am wichtigsten findet.

Weitere Personenbeschreibungen, auch zur Oase Hckun, finden Sie in der Rubrik Helden und Schurken der DSA-Schatztruhe.

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