Die Oase Hckun  Die Geschichte der Oase Hckun

... und hiermit übermittle ich euch, geehrter Vater, das Ergebnis meiner Recherche. Dank der ausführlichen Sammlung von Schriftstücken im Haus des Wissens und der bereitwilligen Hilfe eurer Untertanen ist es gelungen die Geschichte der Oase Hckun weitestgehend vollständig zusammenzufassen. Einzig letztere Quelle mußte des öfteren mit Vorsicht genossen werden, scheint doch jede der Familien, die ich zu diesem Thema befragte, die Hauptrolle in den bisherigen Ereignissen gespielt zu haben. Diese Sachlage berücksichtigend hier nun die Geschichte der Oase von Anfang an.

aus einem Brief von Botschafter Hacky an seinen Vater, Sultan Hackurabi II.

Die Ursprünge der Oase Hckun reichen nachweislich zu einem einzigen Mann hin, der bis heute noch eine Legende ist und bestimmt noch lange eine sein wird, auch wenn sein Ruhm außerhalb der Oase kaum von Bedeutung ist. Es handelt sich hierbei um einen damals noch jungen Novadi vom Stamm der Beni Novad aus Keft. Niemand weiß mehr, aus welchem Haus er kam, ob seine Eltern wohlhabend oder arm, oder zu dem damaligen Zeitpunkt überhaupt noch am Leben waren. Es ist auch möglich daß es sich um eine Waise handelte, da dies erklären würde, warum der Mann, den alle Hckun nannten, keinen väterlichen Namen führte. Hckun scheint aber durch fleißige Arbeit sich in die Position eines Kamelführers oder Handelsmann emporgearbeitet und daher Karawanen begleitet zu haben. Wahrscheinlich hätte er dies sein Leben lang getan, wenn nicht ein einschneidendes Erlebnis diese Karriere zunächst unterbrochen hätte.

Ca. 210 v.H.

Geburt von Hckun

Um 200 v.H.

Hckun wächst als Waise auf und wird schließlich Händler

Als Hckun mit einer Karawane von 40 Mann und 60 Kamelen und großen Warenmenge von Keft aus nach Westen aufbrach, hatten sie den Plan, über Birscha und Shebah zunächst ins nördliche Gebiet der Khom vorzudringen um dann schließlich in die Gegenden des Lieblichen Feldes oder des südlichen Mittelreiches Ihre Waren gegen andere Einzutauschen. Keine der Quellen beschreiben die Art der Waren, aber es ist anzunehmen, daß versucht wurde, Datteln und Feigen, vielleicht auch wertvollere Güter wie Stoffe gegen Metallwaren einzutauchen, da das Zielgebiet der Reise dicht von Zwergen bewohnt ist. Nach vier Wochen die die Reise wegen längerer Aufenthalte in den beschriebenen Oasen schon dauerte geriet die gesamte Karawane in einen großen Sandsturm. Er soll sich von allen Seiten genähert haben, so daß selbst bei der weisesten Voraussicht der Führer kein Entkommen möglich war. Die große Dauer und Heftigkeit des Sturmes kostete schließlich der Hälfte von Mensch und Tier das Leben. Die meist jüngeren überlebenden , die aufgrund ihrer jugendlichen Kraft im Gegensatz zu den anderen es geschafft hatten sich durch ständiges Graben über der Sandfläche zu halten waren aber gleichzeitig die unerfahrenen im Umgang mit der Wüste - so daß sie nun ohne Orientierung da standen und nicht wußten was weiter geschehen sollte. In der allgemeinen Panik sollte der junge Hckun jedoch Ruhe bewahren und seine Kameraden dazu zu bringen, sich am Stand der Sonne zu orientieren - andere Hilfsmittel gab es nicht mehr. Allerdings konnte auch er nicht wissen, wo genau sie waren und wohin sie zu gehen hatten. In der Hoffnung die Oase Terekh zu erreichen irrten die armen Novadis gen Norden um diese Oase nur wenig zu verfehlen. Dadurch, daß auch Hckun kaum Erfolgsaussichten bieten konnte zerstritten sich die Novadis Hoffnungslos und trennten sich schließlich in zwei Gruppen zu je zehn Mann, die auch die verbleibenden 32 Kamele gerecht teilten, so daß jeder Gruppe, sollte sie Erfolg haben und eine Oase oder andere Lebensräume entdecken auch finanziell abgesichert war. Während Hckun weiter versuchte nach Norden zu gehen, da er der Meinung war, lieber sicher dem Yaquir entgegenzugehen als nur mit größtem Glück eine Oase zu finden. Die andere Gruppe zog nach Osten, da sie behauptete zu Wissen, wo sich die Oase Terekh befand. Dies war, wie zu erwarten, ein großer Irrtum der dazu führte, daß man niemals wieder etwas von der zweiten Gruppe hörte.

Um 190 v.H.

Hckun bricht zu seiner legendären Reise auf

 

Die Geschichte der Reise kennen in der Oase schon die kleinsten Kinder.

 

Vom "großen Sandsturm" wird auch in anderen Quellen berichtet.

 

Der Legende nach hatte die zweite Gruppe eine wertvolle Ladung Edelsteine bei sich, die nun darauf warten, gefunden zu werden. Andere geben dem Fluch der Steine die Schuld am Verschwinden der Gruppe.

Die Wasservorräte waren natürlich bald zu Ende. Der Durst in der Hitze des Tages kostete zwei der restlichen Leute das Leben. Die verbleibenden acht jedoch hatten den Willen mit dem Leben aus der Glut der Wüste zu entkommen. Auch sie waren nicht bewahrt vor dem drohenden Wahnsinn. So glaubten sie alle, die Rettung in Form einer großen Oase zu sehen auf die sie sofort zu rannten, die sich doch leider (ohne die Männer zu überraschen) als Fata Morgana erwies. In Wirklichkeit hatten die Männer jedoch einen Felsen gefunden. Dieser war mindestens 20 Schritt hoch und fast Kugelrund. Natürlich schien ein solcher Felsen, so wundersam die Erscheinung mitten in der tiefsten Wüste auch sein mag, keine Rettung zu sein und so betete Hckun nur laut zu Rastullah und bot sich selbst als Opfer an, würden doch nur seine Freunde gerettet werden. Ob es nur Zufall war oder ob Hckun tatsächlich erhört wurde ohne den gebotenen Preis zahlen zu müssen ist nicht geklärt, doch rissen Freudenschreie ihn aus seiner Verzweiflung. Auf der anderen Seite des Felsen, dessen Schatten seine Freunde gefolgt waren entdeckten sie Wasser. Wie in mehreren Schleifen und golden schimmernd sprudelte ein satter Quell von der Spitze des Felsens herunter um dann im Sand zu versickern. Die Leute stillten Ihren Durst und den der Kamele ohne zu vergessen Rastullah für diese Gabe zu danken. Sie bemühten sich dieses Wunder zu ergründen und entdeckten zusätzlich zur Quelle des Wassers, daß sich in einem großen Bereich nicht mal ein Schritt unterhalb des Sandes lehmartiger Boden und Gestein befand so daß das Wasser sich dort sammelte und erst außerhalb dieses Beckens im Sand verschwand. Auch humusreiche Erde war innerhalb des Beckens zu finden. Die Männer um Hckun begriffen schnell, daß es hier Möglich war eine neue Siedlung zu erbauen und beschlossen daher, diesen Fund geheim zu halten bis sie wieder hier wären um das Land in Besitz zu nehmen. Mit den nach den letzten Todesfällen noch verbliebenen zwölf Kamelen machten sich die Männer wieder nach Norden auf um dort die Güter der Kamele gegen das einzutauschen, was sie jetzt brauchten - Werkzeuge und Saatgut. Durch die neuen Wasservorräte gelang es den acht Freunden diese letzte Etappe ohne größere Schwierigkeiten zu Bewerkstelligen. Schlimm wurde es zwar in der Geröllwüste südlich der Amhallasch-Kuppen, da auch die neuen Vorräte nicht für die Ewigkeit waren, aber als der Durst wieder überhand nahm war man über die Pässe hinaus und gelangte auf der anderen Seite der Berge ins Mittelreich, wo ein paar kleine Bäche flossen, die später den Yaquir speisen würden. In einem der nächst größeren Orte, genauere Angaben sind hierüber nicht erhältlich, vielleicht wußte Hckun selbst nicht einmal wo er angekommen war, konnten die Waren, wenn sie denn nicht verdorben waren, mit gutem Gewinn verkauft werden. Der Erlös hätte wohl für mehr gereicht, aber Hckun war umsichtig und kaufte genau das, was nötig war um eine neue Siedlung zu bauen. Unter anderem kauften Sie viele haltbare Lebensmittel und Saatgut, damit sie es lange an der noch nicht Fruchtbaren Oase aushalten konnten. Auch mußte viel Geld übrig bleiben um so weitere Male notwendige Einkäufe zu erledigen.

 

Felsen kommen in der Wüste zwar öfters vor, dienen sie doch als Grabstätte für die Novadis. Die Größe und gleichmäßige Form des Felsen müssen jedoch ein gewaltiger Eindruck gewesen sein - sind doch heute noch die Besucher der Hckun beeindruckt, obwohl er durch Steinabbau an Größe verloren hat und neben den hohen Mauern kleiner wirkt.

 

Man muß auch annehmen, daß einige der Kamele (vermutlich Hengste) verkauft wurden, denn die Waren alleine hätten wohl kaum ausgereicht, eine Versorgung über mehrere Jahre sicher zu stellen.

Die Rückkehr zum Felsen gestaltete sich einfacher als man erwarten mußte, fanden sie das Wasser doch ohne Kurskorrektur wieder. Sofort machten die Männer sich daran die Zelte aufzubauen, die in den folgenden Jahren Ihr zu hause sein sollten. Als das geschafft war arbeiteten sie täglich viele Stunden in der größten Hitze um den Sand von dem Lehmboden weg zu schaufeln. Mit viel Mühe gelang es ihnen schließlich eine ganze Menge des fruchtbaren Bodens freizulegen. Sogleich säten sie und hüteten die Pflanzen und jungen Bäume. Während ein Teil von Ihnen immer wieder in die nahen besiedelten Gebiete im lieblichen Feld oder im Mittelreich oder aber auch in benachbarte Oasen aufbrach um neue Vorräte zu kaufen warteten anderen ungeduldig auf die erste Ernte in der Oase. Glücklicherweise fanden sich im erreichbaren Umkreis der Oase weitere Wasserlöcher, daß dort wenigstens die neu gekauften Ziegen genug zu fressen fanden, so daß die Novadis Milch und ein wenig Fleisch hatten. Das ewig feuchte Klima und die wärmende Sonne lies die Pflanzen schnell gedeihen und die Palmen hoch wachsen. Nach einem Jahr der Entbehrung in dieser Einöde waren die Bäumchen schon soweit daß sie erste kleine Früchte trugen und unter ihnen (wenn auch nicht daß man hätte stehen können) entstand ein kühler Platz. Das meiste dieser kleinen Ernte wurde jedoch nicht gegessen sondern dazu genutzt neue Bäume und Pflanzen zu erschaffen. Die kleine Oase wuchs auf diese Weise schnell an Größe. Schon nach drei Jahren war die Oase stabil genug um auch ohne die tägliche Pflege der Novadis bestehen zu bleiben. Da man aber noch keinen echten Gewinn machen konnte wurde so allmählich das Geld knapp. Um weiterhin das notwendigste besorgen zu können wurden daher Überfälle auf Karawanen durchgeführt, oder aber Wasser an selbige Verkauft, die mitten in der Wüste froh darüber waren und einen hohen Preis zu zahlen bereit waren - oder besser gesagt - bereit sein mußten.

 

Merkwürdigerweise hat niemals jemand mehr ein Forderung an Hckun erhoben, gehörten die Waren doch wahrscheinlich nicht alle ihm oder seinen Freunden. Letztlich muß man ihn wohl für tot gehalten haben oder der Eigentümer der Waren kam selbst um.

 

Zu dieser Zeit müssen also schon genügend Waffen verfügbar gewesen sein, die wahrscheinlich gebraucht gekauft waren.

Nach und nach fing man an Steine aus dem Felsen zu schlagen und Ziegel aus dem Lehm zu Brennen. Langsam ersetzten die acht Freunde so Ihre Zelte durch feste Häuser. Auf Grund von Anwerbungen aus anderen Oasen kommen freie aber arme Leute in die Oase um dort Ihr Glück zu machen. Auch ältere Beduinen aus dem Umland, die nicht mehr von Wasserloch zu Wasserloch ziehen wollten fanden hier ein zu Hause. Wichtig war oft, daß diese ein oder mehrere oftmals jüngere Frauen mitbrachten, die nach dem Tod der Leute weiter verheiratet werden konnten. Die Früchte, Hirse und Produkte aus Tierzucht reichen schon für deutlich mehr Leute und das Wasser, daß sich bereits in einem kleinen See gesammelt hatte reichte für viele mehr. Als die Siedlung innerlich gefestigt war kümmerten sich die Anwohner auch das erste mal um etwas anderes als Ihre grundlegenden Bedürfnisse. Alle der acht Freunde, Hckun, den nun jeder als Führer der gesamten Oase akzeptierte, eingeschlossen, heirateten. Die Frauen hatte man entweder geraubt oder durch andere Händel erworben, aber so kam es dann dazu, daß aus den halb seßhaften Novadis Familien wurden, die eine gesicherte Existenz hatten, sofern man überhaupt in der Wüste von einer solchen sprechen kann. Schließlich bekam die Oase auch den Namen seines Führers und Entdeckers : Man sprach fortan von der Oase Hckun.

 

Auch vor der berühmten ersten großen Ernte gab es also schon eine größere Menge an selbst produzierten Nahrungsmitteln.

Diesen Zeitpunkt, der nicht mehr genau bekannt ist, aber wohl in das Jahr 186 v.H. sollte man später als die offizielle Gründung der Oase bezeichnen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre bestand. Die Oase Hckun hat damit ihre eigene Zeitrechnung bekommen, zählt man nun die Jahre nach der Gründung, die der Einfachheit halber Hckun genannt wird. Das Jahr 186 v.H. ist somit das Jahr 0 Hc.

0 Hc

Offizielle Gründung der Oase, Hckun wird Oberhaupt der Siedlung

Ein Jahr später war dann der große Augenblick gekommen auf den die Siedler lange und ersehnt gewartet hatten. Die erste größere Ernte stand an und sie sollte für alle reichen, die da waren und kommen wollten. Nach den langen mageren Jahren hatte die Landwirtschaft und die Viehzucht eine so große Kapazität erlangt daß keine auswärtigen Nahrungsmittel mehr eingeführt werden mußten. Das bedeutete natürlich nicht, daß man auf Raubzüge verzichtet hätte, war das doch weiterhin die einzige Möglichkeit an andere Waren heranzukommen. Aber man begann nun, sich aufgrund der Nahrungsvorräte gastfreundlich zu durchreisenden zu zeigen. Die Hckun wurde also mehr als ein gutes Räuberlager, sie wurde eine Stätte des Wassers und der Nahrung. Diese Entwicklung macht in den folgenden Jahren noch weiter Fortschritte. So wirbt Hckun und seine Anhänger in umliegenden Oasen um neue Siedler. Die Hckun hat nun mehr zu bieten als nur ein Ruhekissen für alte, so daß ganze Familien umsiedeln. Auf diese Weise wird die Siedlung zu einem richtigen Dorf. Die Männer beginnen, sich auf einzelne Aufgaben zu spezialisieren. Durch die steigende Bekanntheit der neuen Oase kommt auch Besuch von größeren Karawanen. Unter der Leitung Hckuns entsteht so eine kleine Karawanserei. Die Hckun gewinnt zunehmend an Fläche. Handel und Wirtschaft werden zu immer wichtigeren Standbeinen für die Einwohner. Letztere beginnen, sich Beni Hckun zu nennen, als Hommage an ihren weisen Führer, dem sie seine Leistungen anerkennen die ihnen allen bald nicht mehr nur auskommen sondern auch schon ein wenig Wohlstand beschert.

1 Hc

Die erste große Ernte in der Oase bezeichnet wahrscheinlich den ersten Termin, wo man ohne eingeführte Nahrungsmittel auskam und trotzdem jeden Tag satt wurde. Dies bezeichnet das Ende der schweren Anfangszeit.

 

Später wurde der Platz der alten Karawanserei zum heutigen Gottesbrunnen vor dem Palast umgebaut.

Nach dem Tod seiner Frau heiratet Hckun bald wieder. Seine Wahl fällt auf Melissa, die älteste der Töchter eines seiner Freunde. Mit ihr zeugt er schon bald seinen ersten und einzigen Sohn, den er, wahrscheinlich weil er selber keinen bekannten Vater hatte dessen Namen er hätte weiter geben können, ebenfalls Hckun nennt. Auf diese Weise sprechen die Leute bald von Hckun dem älteren und Hckun dem jüngeren.

15 Hc

Hochzeit von Hckun. Der Name der ersten Frau ist nicht überliefert. Man kann annehmen, daß diese erste Verbindung mit vielleicht einer der "erbeuteten" Frauen ohnehin keine Beziehung war, die von Herzen kam.

Im Jahre 16 Hc (170 v.H.) hat der See sein heutiges Ausmaß erreicht. Durch Aufschüttung von Lehm ist er zu einer großen Wanne geworden. Nur im nördlichen Teil läßt man ihn dann im Sand enden. Dadurch wird aber ein kleiner Teil der dort angrenzenden Wüste so feucht, daß es möglich ist, dort Reis anzupflanzen. Auch der Anbau von Hirse und anderen Früchten findet schon in großem Maße statt. Eine große Wiese rund um den See dient als Weide für allerlei Vieh, vor allem Schafe und Ziegen dienen der Milch, Woll und Fleischproduktion. Auch eine kleine Kamelzucht gibt es bereits. Die Einwohnerzahl steigt auf über 200 Leute an, zum Einzugsgebiet der Oase zählt allerdings auch ein kleiner Wüstenabschnitt in dem auch noch weitere Nomaden leben. In weiteren 16 Jahren geht dieses Wachstum voran. Die wirtschaftliche Situation der Hckun verbessert sich jährlich. Im Osten der Oase entsteht so ein großer Platz - die neue Karawanserei - mit Tränken die aus dem See gespeist werden, umgeben von einer großen Zahl an Herbergen, die untereinander Kooperieren und unter der Leitung von dem mittlerweile älter gewordenen Hckun stehen. Im Jahr 38 Hc stirbt Hckun der ältere im Alter von vermutlich 62 Jahren eines natürlichen Todes. Schon zu Lebzeiten war aus ihm eine Legende geworden, eine Vaterfigur, der alle in der Oase so viel verdankten und dessen Weisheit und Autorität nie in Frage gestellt wurde. So folgen sie auch dem letzten Willen des verstorbenen, der befiehlt, das von nun an sein Sohn, Hckun der jüngere, die Leitung der Oase übernehmen soll und der neue Führer der Hckun sein soll.

16 Hc

Es leben schon mehr als 200 Menschen in der Oase

20 Hc

Die neue Karawanserei wird gebaut. Die Ausdehnung des Platzes vom Ursprünglichen Ort aus ist ein Indiz für den starken Wachstum der Oase

38 Hc

Einführung der erblichen Monarchie, zunächst ohne einen solchen Titel

Hckun der jüngere steht lange im Schatten seines Vaters. Doch die Leute achten ihn, weil er sich bemüht mit der gleichen Umsicht zu handeln, wie es sein Vorgänger tat. So steht dem weiteren Wachstum der immer noch aufstrebenden Oase nichts im Wege. Die wirtschaftliche Macht der Hckun wird nur zunehmend durch Räuberbanden bedroht, die den Händlern und Karawanen die Wege versperren um Geld aus ihnen zu erpressen. Hckun ist sich der Situation bewußt, daß manchmal sogar seine eigenen Leute noch in alter Tradition bedacht sich auf solche Raubzüge begeben, doch die Gefahr die dem Handel und dem Wohlstand der Oase damit drohen kann und will er nicht akzeptieren. Er verbietet daher die Räuberischen Angriffe auf Handel treibende und Gläubige im Einzugsgebiet der Hckun. Zugleich stellt er zwanzig Mann auf, die er aus den besten Reitern der Stadt rekrutiert. Bewaffnet ziehen die Reiter aus, um im Namen Rastullahs die Handelswege frei zu halten. Nach wenigen Wochen können Hckun und die Reiter stolz den Erfolg vermelden, daß mehrere Banden zerschlagen und viel Beutegut sichergestellt ist. Manche größere Karawanen können sogar auf Begleitschutz durch die Reiter hoffen. Diese Maßnahme war zwar nicht immer nötig, schaffte aber gerade unter den Karawanen mit großem Anteil von ungläubigen das Vertrauen das notwendig war um die Wüste zu durchqueren und nicht andere Wege über Land oder Wasser zu suchen. Gleichzeitig konnte auf diese Weise sichergestellt werden, daß die Karawane auch die Oase Hckun ansteuerte und nicht doch etwa einen anderen Weg nahm.

Um 45 Hc

Abkehr von der aggressiven Politik, hin zu friedlichem Handel und Schutz des selben durch bewaffnete Reiter

Hckun der jüngere zeigt sich als unglücklich mit seiner ersten Frau Jesha, da diese ihm nach 5 Jahren Ehe keinen Sohn gebären konnte. Daher wendet er sich seiner zweiten Frau Nuhia zu. Diese ist eine Schwester von Jesha und gebärt ihm als ihr zweites Kind endlich einen Sohn. Diesen nennt er wie es schon sein Vater tat, ebenfalls Hckun. Das dieser den Führer in seinem Amt beerben würde bezweifelt und bemängelt niemand. Hckun ist es aber nicht vergönnt, das Wachstum seines Erben länger als sechs Jahre zu beobachten.

Eine große Karawane, die vor hatte die Hckun als Stützpunkt zu benutzen und vorgab wertvolle Ware mit sich zu führen erbat sich den Beistand von "so vielen Männern wie nur möglich" weswegen Hckun die meisten seiner Reiter zur Verfügung stellte, versprach die sichere Ankunft der Karawane doch einen großen Gewinn. Es stellte sich aber heraus, daß die angeblich große Karawane in Wirklichkeit eine Bande hinterhältiger Räuber waren, die nur im Schutz Ihrer Verkleidung das Schlaflager der Reiter überfiel und die meisten der Männer im Schlaf tötete. Sie wußten nun, daß es möglich war, die Hckun zu überfallen was sie auch taten. Sie mordeten und brandschatzten in der kleinen Wüstenstadt. Die wenigen Kampfbereiten Männer, unter ihnen auch Hckun, wurden schnell niedergestreckt und brachten ein fast sinnloses Opfer, denn niemand konnte verhindern, daß die Oase den größten Rückschlag ihrer Geschichte hinnehmen mußte.

69 Hc

Der große Überfall auf die Hckun. Über 100 Menschen sterben oder werden in die Sklaverei verschleppt. Hckun stirbt ebenfalls.

In der folgenden Zeit war es für die überlebenden wieder ein Kampf um Leben und Tod die vielen Zerstörten Gärten und Pflanzen neu aufzubauen und zu erhalten, während das meiste Vieh gestohlen war. Durch die ärmliche Situation blieben auch die meisten Karawanen aus, hatte die Oase doch praktisch nicht mehr zu bieten als ein einfaches Wasserloch. Nach und nach wurden die Schäden aber beseitigt und die Männer, die Kräftig genug waren bereisten wieder das Umland um neues Vieh zu erwerben - notfalls auch wieder mit Gewalt, so wie es ihre Vorfahren getan hatten. Die Räuberbande blieb aber lange Zeit eine ständige Bedrohung, schienen diese doch die wahren Herrscher der Wüstenregion Hckun zu sein. Dann sollte jedoch die Stunde des kleinen Hckun kommen. Hckun der kleine, wie die Leute ihn teils geringschätzig, teils mitleidig nannten verblüffte die Bewohner der Oase mit durchdachten Planungen und gezieltem Wiederaufbau. Eine ständige Wehrbereitschaft wurde geschaffen, so daß weitere Angriffe der Räuber durch genügend Gegenwehr bald vermieden werden konnte. Die Räuber, die ohnehin keinen großen Gewinn mehr in der Oase zu machen glaubten verlagerten sich gänzlich auf Karawanen, die allerdings auch immer seltener kamen. Trotzdem gewinnt die Stadt nach erfolgtem Wiederaufbau bald wieder ihre Stärke von über 800 Einwohnern an. Die neu gegründete Reitertruppe, die man "Rastullah's Kohorte" nennt verschafft eine neue Stufe der Sicherheit auch im Umland. Trotzdem sind die Räuber immer noch eine Bedrohung. Als nach weiterer Zeit die Oase nicht mehr weiter wachsen kann, weil der nahrhafte Boden in die Wüste übergeht und das Land zu weit von der Wasserquelle weg ist beschließt Hckun der Oase daher diese Ausmaße als endgültig festzulegen : Er befiehlt den Bau einer Mauer rings um die Oase, die im Nordowesten mit dem Felsen verschmilzt und im Nordosten, sowie im Süden ein Tor hat. Der Sinn dieser Mauer ist viel weniger das Fernhalten von Räubern, sondern die Abschottung des bewässerten und fruchtbaren Landes vor dem Sand. Selbst die immer wieder mal auftretenden Sandstürme können den Pflanzen nun viel weniger anhaben als vorher, was der Landwirtschaft und der Viehzucht zu neuen Höhen verhilft.

Ab 70 Hc

Schleppend beginnt der Wiederaufbau

75 Hc

Unter der Leitung des kleinen Hckun kommt der Wiederaufbau schnell voran

76 Hc

Der Bau der Mauer um die Hckun beginnt die jetzt 800 Einwohner hat.

Die Kohorte, die nun gezielt nach den Räubern suchte besiegte diese schließlich mit einer List. Man lockte die Räuber mit der Hoffnung auf eine Reiche Beute zur Oase, wo sie dann aber vor der Mauer und verschlossenen Toren landeten - und im Rücken die Reiter von Rastullah's Kohorte. Diese machten dann die letzten der Räuber nieder nachdem diese durch die Pfeile, die von der Mauer herunter abgeschossen wurden schon stark dezimiert waren. Nach einiger Zeit fand man auch das Versteck der Räuber. Es war ein bis dahin unbekanntes Wasserloch, welches mit einem Zeltdorf zu einem Unterschlupf gemacht war. Dort fand man zahlreiche Wertgegenstände, Nahrungsmittel und Vieh, Reittiere und Waffen. Auf diese Weise wurde ein gewisser Reichtum der Hckun zuteil. Außerdem beanspruchte man nun das gesamte Wirkungsgebiet der Räuber als Territorium der Hckun. Darunter fielen zwar weite und wertlose Wüstenteile, aber auch viele Wasserlöcher und kleinste Oasen rings um die Hckun. Diese sollten bis heute einen Lebensraum für mehrere Beduinensippen bilden, die zur Hckun gehören, auch wenn sie keine ständigen Einwohner der Oase sind.

79 Hc

Die große Räuberbande wird besiegt. Hckun kann das Territorium der Oase stark erweitern

80 Hc

Die Mauer wird fertig gestellt

Kurze Zeit nach der Fertigstellung der Mauer wird im großen Felsen eine kleine Erzader gefunden. Diese ist zwar kaum sehr ergiebig, für den ohnehin geringen Bedarf des Städtchens ist es aber mehr als genug. Wiederum wird die wirtschaftliche Situation der Hckun gestärkt. Da man weniger Waren einführen mußte blieb mehr übrig von dem Geld das man erwirtschaftete. Aus dieser Situation heraus verdoppelt Hckun Rastullah's Kohorte auf 40 Mann. Es gelingt ihm damit sowohl die alten Aufgaben wie Verteidigung gegen Räuber aber auch neue Aufgaben wie der Erweiterung des Einzugsgebietes der Hckun nachzukommen.

84 Hc

Ein Erzvorkommen im großen Felsen wird entdeckt.

Durch die publik gewordenen Erfolge der Oase und seiner Macht wird zum erstenmal der Kalif auf die Oase Hckun aufmerksam. Nachdem mehrere Gesandte, die mit Tributzahlungen zu ihrem Monarchen zurück kommen sollten mit leeren Händen nach Hause geschickt wurden begab sich der Kalif selbst mit einer kleinen Streitmacht (die natürlich um ein vielfaches so groß war wie die der Hckun) und wollte die Hckun mit Gewalt unter seine Herrschaft zwingen. Entsetzen packte ihn als er die Oase sah, denn hatte er gerne den Verlockungen der Reichtümer der Oase gelauscht, so hatte es ihn nicht interessiert , welche Verteidigung die Oase zu bieten hatte. Auch wenn Balliste und Katapulte die relativ dünnen Mauen schnell vernichtet hätten, so hatte ein novadisches Reiterheer keine Chance gegen diese Festung. Nach ein paar wenigen verlustreichen Angriffen brach der Kalif die Belagerung ab, hatte er doch eingesehen, daß es nicht möglich war die Hckun auszuhungern, denn eigentlich war er derjenige, der drinnen, in der Wüste eingesperrt war, während man ihn von den Türmen der Hckun aus mit wohl genährten Gesichtern belächelte. Als der klein gewordenen Trupp dann abzog setzte Hckun dem Kalifen mit der Kohorte nach - nicht um ihn zu schlagen sondern um mit ihm zu verhandeln. Und so machte er geringe Zugeständnisse, erkannte den Kalifen als solchen an und versprach sogar im Kriegsfalle mit Männern aus der Kohorte auszuhelfen. Dafür bekam er allerdings die bereits unter seiner Kontrolle existierenden Territorien mitsamt allen Wasserlöchern und natürlich der Oase als sein eigenes Sultanat, mit eigener Kontrolle über Zoll, Handel und Steuern. Durch den wenn auch geringen Kriegsdienst war es dem Kalifen erlaubt das Gesicht zu waren, auch wenn der Gewinn der Hckun dadurch machte um ein vielfaches größer war. Hckun der Große, wie seine Leute ihn nun nannten war nun souveräner Sultan über die Oase Hckun und die umgebenden Lande.

88 Hc

Der Kalif wird auf die starke Oase aufmerksam und will die Unterwerfung der Hckun

89 Hc

Die Truppen des Kalif werden ohne richtige Schlacht geschlagen. Im Vertrag von Hckun einigt man sich auf das Sultanat Hckun mit Kriegsfolge aber ohne Steuerpflicht.

Die darauf folgenden Jahre sind von Stabilität, Ruhe und Wohlstand geprägt. Auch der Sultan wendet sich daher vermehrt seiner Familie zu. Mit seiner einzigen Frau, Nemire zeugt er seinen Sohn Hckun, bald darauf folgt ein zweiter Sohn, den er Hackurabi nennt. Wahrscheinlich wäre die Idylle der Oase noch viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte so weitergegangen, wenn nicht ein neuer Feind aufgetreten wäre, gegen den man sich mit Mauern und Kriegern nicht erwehren kann : Die rote Keuche. Wie in jeder Stadt, die von der Pest heimgesucht wird fielen auch in der Stadt ca. 300 Männer und Frauen, also ein Drittel der Bevölkerung der Krankheit zum Opfer. Sie macht vor nichts und niemandem halt und auch das Haus des Sultan ist dort keine Ausnahme. Sultan Hckun der Große, der in allen seinen Taten begünstigte und geliebte Herrscher stirbt im Alter von nur 33 Jahren. Mit ihm stirbt auch der älteste Sohn, so daß zum ersten mal nicht der älteste Sohn die Regierungsgeschäfte übernehmen kann. Der zweite Sohn, Hackurabi wird zwar von der Bevölkerung als neuer Herrscher anerkannt, bis er aber die Regierung übernehmen kann, werden noch viele Jahre vergehen, denn er ist ja praktisch noch ein Säugling.

91 Hc

Hckun hat einen Sohn

93 Hc

Hckun hat einen zweiten Sohn Hackurabi

96 Hc

Die rote Keuche wütet in der Hckun die 300 Menschenleben fordert, auch Hckun und seinen ersten Sohn

"Im Interesse des Hackurabi" bestimmt seine Mutter nun was in der Oase zu tun ist. Der von der Bevölkerung geliebte Hackurabi, weil er die guten alten Zeiten seines Vaters repräsentiert ist der einzige Grund, warum die wirkliche Herrscherin geduldet wird. Nemire zeigt nichts von der Weisheit eines gütigen Herrschers. Sie besinnt sich darauf ihr eigenes Wohl zu fördern. Der erste Befehl den sie erteilt, während die Folgen der Krankheit in der Bevölkerung nicht einmal auskuriert sind, ist der Umbau des Hauses der Hckun zu einem Palastartigen Bau, der mit seinen Türmen alle anderen Gebäude überragen soll. Nachdem Hackurabi die Regierung übernimmt ändert sich aber scheinbar gar nichts. Zu lange steht er unter dem Einfluß seiner Mutter, so daß auch er ihren Willen diktiert, ohne das dabei, wie es früher der Fall war, zuerst an das Wohl des Volkes gedacht wurde. In der Bevölkerung wird kaum getrauert, als Nemire's Tod bekannt gegeben wird. Auch Hackurabi zeigt wenig Gefühl. Später wird er seine Politik überdenken und genau das tun, was das Volk schon seit langem von ihm wollte - ein würdevoller und liebenswürdiger Herrscher zu sein und dabei an seine Leute denken. Zu den großen Leistungen des Sultan Hackurabi zählen daher der Ausbau der Mauer und der Stadttore, sowie die Errichtung von weiteren Beobachtungstürmen rund um Oase. Er zeugt mit seiner Frau Nadjehma seinen Sohn, den er entgegen aller Erwartungen, aber dennoch traditionsbewußt nach sich selbst, Hackurabi nennt. Die Regierungszeit Hackurabis sollte auch demnach die längste sein, die es bis heute in der Oase gegeben hat. Theoretisch hat er sein ganzes Leben lang regiert, wenn die erste Zeit auch seine Mutter die Geschäfte der Oase bestimmt hat. Dieses Leben dauerte schließlich 81 Jahre, ohne daß Hackurabi ben Hckun eines natürlichen Todes gestorben wäre. Er führte persönlich Rastullah's Kohorte an die eine neu entstandene, sehr große und starke Räuberbande besiegte. Dieser Sieg, auch wenn er den Tod des Monarchen zur Folge hatte, bedeutete daß es für die nächsten Jahre keine Bedrohung geben würde und der Hckun eine Verwüstung wie vor über 100 Jahren erspart blieb.

96 bis 114 Hc

Nemire verhindert aus Eigennutz den schnellen Wiederaufstieg der Oase

144 Hc

Unter Sultan Hackurabi I. beginnt eine neue goldenen Zeit, die Wohlstand und Macht bringt.

145 Hc

Der Sohn des Sultan, der heutige Herrscher wird geboren

Seit dem damaligen Tag heißt der Herrscher der Hckun Sultan Hackurabi II. Er litt lange Zeit darunter, daß er sich keiner großer Taten rühmen konnte. Aber da Wirtschaft, Handel und Politik alles Geschäfte waren, die mit großem Erfolg von selber zu laufen schienen war auch keine Gelegenheit da, daß er sich groß hätte auszeichnen können. Innenpolitisch gesehen zeigt er sich doch ebenfalls, in Tradition mit seinen Vorgängern als Weise und Umsichtig, mit der Zielsetzung dem Volk möglichst hohen Wohlstand zu garantieren. Erst vor kurzem hat er zu diesem Zweck Rastullah's Kohorte auf 80 Mann erweitert. Dies ist eine große Zahl an Kriegern. Doch schaffte er es damit, seine zweite Tochter Vanesha, die Achmad'Sunni der Hckun in hohem Ansehen bei seinen Leuten zu bekommen, da sie nun die Hälfte der Kohorte befehligt, während der Thronfolger Prinz Hackurabi mit der anderen Hälfte gegen neue Räuberbanden vorgehen kann. In seinem schon recht hohen alter von bald 70 Jahren ist der Sultan zwar nicht mehr so aktiv, wie es sein Vater in diesem Alter war, doch er erfreut sich noch bester Gesundheit. Selbst wenn sich dies bald ändern sollte, so gibt es doch einen würdigen Nachfolger. Hackurabi III. wird ein guter Herrscher sein, ist er doch jetzt schon der beste Reiter und Krieger der in der Wüste zu finden ist - Fähigkeiten mit denen man in der Oase hohes Ansehen genießt.

200 Hc

Zum Anlaß der 200 Jahr Feier wird Rasullah's Kohorte auf 80 Reiter erweitert

Die Herrscher der Hckun

0-38

Hckun der Alte

38-69

Hckun der Junge

69-96

Sultan Hckun der Große

96-174

Sultan Hackurabi I.

seit 174

Sultan Hackurabi II.

Die Geschichte der Oase findet Ihre Fortsetzung in den Neuigkeiten aus der Oase Hckun.

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